Der Söller des Schlosses Weesenstein, auch Altan genannt, dient der Schlossbrauerei Weesenstein als Biergarten. Jeden ersten Sonntag im Monat gibt es Wildschwein am Spieß auf dem knapp 20 Meter über der Müglitz gelegenen Söller. Der angepflanzte Hopfen spendet im Hochsommer ab dem Mittag Schatten. Mit dem Blick auf die umliegenden bewaldeten Berghänge und in das Tal mit seiner barocken Gartenanlage dürfte er zu den stimmungsvollsten Plätzen weit und breit zählen. Des Abends ziehen nicht selten Greifvögel über dem romantischen Müglitztal ihre Runden. Im 19. Jahrhundert diente der Söller der Königlichen Schlossküche als Kräutergarten. Errichtet wurde er vermutlich mit Beginn der Brautätigkeit auf Schloss Weesenstein im 16. Jahrhundert. Hierfür wurde ein 24 m tiefer Brunnen angelegt, um das Uferfiltrat der Müglitz nutzen zu können. Allerdings musste er dazu nur reichlich zur Hälfte in den Felsen getrieben werden, während sein oberer Bereich auf den Felsen aufgemauert worden sein dürfte. Dies kann bei einem Gang um das Schloss sehr schön studiert werden. Allerdings reichte wohl die Menge des Wassers nicht, denn man bezog noch weiteres Wasser von einem Quellteich im Wald etwa 1,5 km südöstlich des Schlosses. Anfänglich floss das Wasser durch ausgehöhlte Baumstämme, später durch Metallleitungen. Der heutige Gastraum der Schlossbrauerei diente in alter Zeit als Vorratskeller für das Brennholz. Im vor uns liegenden Flügel befand sich an Stelle der heutigen königlichen Schlossküche die einstige Brauerei (1510 - 1863). Die Gebäude um den Brauhof des Schlosses entstanden in einem komplizierten Prozess vom Mittelalter bis zum Barock. Beim letzten großen Umbau Mitte des 18. Jh. erhielt Schloss Weesenstein seine heutige Dachlandschaft und die illusionistische Fassadenmalerei. Begonnen hatte alles im Mittelalter mit einem Wehrtum an Stelle der mittigen drei Fenster der heutigen Königlichen Schlossküche. Der Söller davor existierte wohl noch nicht. Er wäre auch von den umliegenden Talwänden viel zu gut einsehbar gewesen und man hätte ihn im Belagerungsfalle nur unter Lebensgefahr betreten können. Vom schützenden Wehrtum war das Tal der Müglitz hingegen hervorragend zu überwachen. Die Fernstraßen der damaligen Zeit führten allerdings auf den Höhenzügen entlang und versuchten die Täler zu meiden. Dies hatte unter anderem mit der allgegenwärtigen Hochwassergefahr der heute weitgehend gezähmten Gebirgsbäche zu tun. Spätestens mit der Inbetriebnahme des Rückhaltebeckens in Lauenstein im Jahre 2006 sollte die Gefahr gebannt sein. Das letze verheerende Hochwasser 2002 zeigte vor allem in Weesenstein noch einmal in brutalem Ausmaß das Wirken von Naturgewalten.
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