Burkersdorf und die Freiberg - Teplitzer Poststraße
Seit Januar 2017 kann die Dorfkirche von Burkersdorf auf Arstempano virtuell erkundet werden. Burkersdorf befindet sich vier Kilometer nordwestlich von Frauenstein in einem sanften Talzug in einer Höhenlage von 450 Meter bis 575 Metern.Kirche Burkersdorf, Blick zum Altar, Fotografie A. Hummel, Arstempano 2016
Die Lage ist für Ackerbau daher günstiger als in Dittersbach oder Nassau, was in Zusammenhang mit den leicht welligen Fluren des Dorfes zur weitgehenden Rodung des Waldes führte. Das Waldhufendorf wurde gegen Ende des 12. Jahrhundert von fränkischen Siedlern gegründet. Diese kamen wohl entlang einer Altstraße, die später Freiberg - Teplitzer Poststraße genannt wurde. Typisch für diese wohl schon vor Besiedlung des Gebirges als Saumpfade angelegten Altstraßen war ihr Verlauf entlang von Höhenzügen und das weitgehende Vermeiden von hochwassergefährdeten Tälern. Noch heute kann dies entlang der Straße Freiberg -Weißenborn - Burkersdorf / Oberdorf - Frauenstein - S184 nach Hermsdorf - Altes Zollhaus - Moldava - Nove Mesto - Hrob nachvollzogen werden. Nur die Freiberger Mulde zwischen Freiberg und Weißenborn musste gequert werden. Dies sei hier erwähnt, da die Straße auch in der Geschichte Frauensteins eine erhebliche Rolle spielte. So es den sagenhaften Raub des Freiberger Silberschatzes durch böhmische Räuber um 1180 gegeben hat, erfolgte er über diese Straße. Demzufolge wäre die Burg Frauenstein zum Schutze des Freiberger Bergbaus wenig später unmittelbar an dieser Straße errichtet worden.Kirche Burkersdorf, Blick zur Orgel, Fotografie A. Hummel, Arstempano 2016
Die Kirche im mittleren Bereich des Dorfes hatte einen romanischen Vorläufer, von dem sich ein einfaches Rundbogenportal erhalten hat. Um 1500 errichtete man dann das Mauerwerk der Saalkirche, von der noch Türgewände und das Gewölbe der Sakristei stammen. Der bemerkenswerte Flügelaltar von 1480 stammt aber wohl noch vom Vorgängerbau. Die beiden ältesten Glocken des dreistimmigen Geläuts weisen ein Alter von über 400 Jahren auf. Die Kanzel mit der Sanduhr stammt aus dem 17. Jahrhundert. Im Barock wurden schließlich die Hauptzierden der Kirche geschaffen, 1719 von Gottfried Geißler aus Oberbobritzsch die Bemalung der Decke mit dem Hauptthema des Jüngsten Gerichtes und 1729 an den Emporen die Bilder mit Szenen des Alten und Neuen Testamentes von Christian Räthel aus Purschenstein. Der prachtvolle Orgelprospekt dürfte aufgrund der aufgemalten Rocailleverzierungen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammen. Das heutige Orgelwerk wurde 1950 von Jehmlich Orgelbau Dresden neu aufgebaut. Durch die Bemalung aller Emporen und der Decke hat die Kirche einen sehr einheitlich wirkenden Charakter und zählt zu den bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten des östlichen Erzgebirges.Emporenbrüstung mit Darstellung der Emmausgeschichte (Luk. 24, 13ff), Fotografie A. Hummel, Arstempano 2016
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