Dresdens Vorstädte im vorindustriellen Zeitalter
Derzeit ist in den historischen Dresdner Vorstädten im Bereich des Postplatzes, der Ostraallee und der Schweriner Straße eine umfangreiche Bautätigkeit zu beobachten. Im Bereich des Schützenplatzes wird seit Jahren gebaut, es ist ein neuer, sehr urbaner Stadtteil mit Wurzeln bis in das 18. Jahrhundert entstanden. Im Osten der Altstadt werden das Robotrongelände und die Lingnerstadt bebaut. Der Abriss der einstigen Gebäude von Robotron, durchaus qualitätvolle Beispiele des Bauens ihrer Zeit, freut dabei nicht jeden.Details des im Abbruch befindlichen Robotrongebäudes; Teile sollen erhalten und in anderem Zusammenhang wieder eingebaut werden, Bauticker vom Juni 2016
Das 1990 vorgefundene Stadtbild war geprägt von vielen Lücken, Weiträumigkeit, Plattenbau, aber auch innovativen Bauten der Moderne. Alles in allem war die Bebauungsdichte aber zu gering, um von einer urbanen Innenstadt sprechen zu können. Die dichte Bebauung der Vorstädte war 1945 zu großen Teilen zerstört und anschließend beräumt worden. Lediglich in der Wilsdruffer Vorstadt erhielt sich einiges der Vorkriegsbebauung, zumeist Gründerzeitarchitektur. Waren die Straßenfronten zumeist prachtvoll, wohnten in den schmucklosen, lichtarmen Hinterhöfen die ärmeren Bevölkerungsschichten. Aber auch dieses Stadtbild war nicht auf der grünen Wiese entstanden.Schießhaus aus dem 18. Jahrhundert in neuer Umgebung in der Wilsdruffer Vorstadt, Bauticker vom Juni 2016
Das vorindustrielle Stadtbild der Vorstädte ist heute nahezu vergessen. Dabei hatte es mit seiner kleinteiligen, eher ländlichen Bebauung durchaus seinen Reiz, auch wenn die schlechten Wohnbedingungen in kleinen Häusern mit engen Gassen nicht verschwiegen werden sollen. Ein besonderes Charakteristikum war der Weißeritzmühlgraben, der von Plauen kommend den Bereich vor der Annenkirche querte, in der Nähe des Postplatzes nach Westen abbog und im Bereich des Kongresszentrums in die Elbe mündete. An ihm waren eine Vielzahl von Mühlen und Restaurants wie die "Neue Sorge" zu finden. Ein Großteil dieser pittoresken Bebauung wurde mit der Stilllegung des Mühlgrabens bereits vor 1945 beseitigt, der Rest im Februar 1945 zerstört. Bei den Ausgrabungen im Bereich der Herzogingarten kamen im übrigen Teile des alten Mühlgrabens wieder zum Vorschein. Viele der historischen Ansichtskarten laufen unter dem Titel Alt-Dresden 1905-1906. Man war sich also durchaus des Wandels im Stadtbild bewusst. Noch mehr historische Ansichtskarten aus dem Archiv von Arstempano finden sich in unserer Galerie.Dresden, Altes Kanonenbohrwerk am Weißeritzmühlgraben, historische Ansichtskarte, Archiv ArstempanoDresden, Restaurant "Zur Neuen Sorge" am Weißeritzmühlgraben, historische Ansichtskarte, Archiv ArstempanoDresden, ehemalige Pulvermühle am Weißeritzmühlgraben, historische Ansichtskarte, Archiv ArstempanoDresden, Fischertor am Fischhofplatz, Wilsdruffer Vorstadt, historische Ansichtskarte, Archiv ArstempanoDresden, Kanalgasse, Wilsdruffer Vorstadt, historische Ansichtskarte, Archiv ArstempanoDresden, Weißeritzmühgraben, Nähe Packhofstraße, historische Ansichtskarte, Archiv Arstempano
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