Kirchen des Alten Dresden & Frauenkirche am "Heumarkt"
Mit diesen vier historischen Ansichtskarten soll kurz auf im heutigen Stadtbild Verschwundenes hingewiesen werden. Die Abbildungen entstammen unserer Galerie "Die Kirchen des Alten Dresden in historischen Ansichtskarten".
Dass die Frauenkirche (Link zum Panorama) nach ihrer Zerstörung 1945 zwischen 19992 und 2005 wieder aufgebaut wurde, ist allgemein bekannt. Aber wer hat noch eine Vorstellung vom Markttreiben vor der Kirche im 19. Jahrhundert? Wie auf dieser alten Aufnahme aus der Zeit um 1880 zu erkennen ist, fand auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche der Heumarkt statt. Zugegebenermaßen ein ungewohnter Gedanke, da man dies nicht unbedingt in einer werdenden Großstadt vermutet. Am Beginn des 20. Jahrhunderts bestimmten dann aber Autos und Straßenbahnen das Stadtbild. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren Pferde die einzige Hilfskraft zum Fortbewegen zu Lande über kurze Strecken. Für Langstrecken gab es ja mittlerweile die Eisenbahn. Selbst in Bürgerhäusern fanden sich Pferdeställe, in den Vorstädten dann regelrechte Stallanlagen. Mit dem Aufkommen von Fahrrädern, Autos und elektrisch betriebenen Straßenbahnen wurden die Pferde dann Schritt für Schritt abgeschafft. Vereinzelt gab es wohl in den Vorstädten bis 1945 noch Fuhrbetriebe, die auch auf Pferde setzten. Link Infokarte Frauenkirche Dresden
Bei dem doppeltürmigen Bau rechts oben handelt es sich um die katholische Pfarrkirche der Neustadt, die dem heiligen Franziskus Xaverius geweiht war. Sie wurde 1855 nach Plänen von Heinrich Hermann Bothen errichtet, der sich italienische Kirchen zum Vorbild genommen hatte. Die Kirche stand auf der östlichen Wiese zwischen Albertplatz und den Bauten an der Hauptstraße der Inneren Neustadt. 1945 brannte der Bau aus und wurde anschließend abgetragen. Die Gemeinde hat heute in der Garnisonkirche in der Albertstadt ihre Heimstatt.
Links darunter die Amerikanische Kirche am Fritz-Löffler-Platz (damals Reichsplatz / Straßenkreuzung von Bergstr., Fritz-Löffler-Str. und Münchner Str., unweit der Russisch-Orthodoxen Kirche). Sie wurde 1883 bis 1884 nach Plänen von F. W. Dögel im Stile der Neugotik errichtet und diente der protestantischen Episcopalkirchgemeinde der in Dresden lebenden Amerikaner, die zuvor in der Waisenhauskirche Gastrecht genossen hatten. Die Amerikanerin Mrs. Thompson stiftete den Neubau, der sich American Church of St. John nannte. Das Gemeindehaus befand sich unmittelbar daneben. Auch dieser Bau brannte 1945 aus und wurde 1959 gänzlich beseitigt.
Die letzte Abbildung stellt das Innere der Busmannkapelle dar, die um 1400 als Anbau an die Klosterkirche der Franziskaner, die spätere Sophienkirche, errichtet wurde. Auch deren gut erhaltene Ruine wurden bekanntlich nach 1960 beseitigt. Auf der Abbildung sind einige der Konsolsteine erkennbar, die zu den ältesten erhaltenen Werken der Bildhauerkunst in Dresden zählen. Diese Werke der Parlerschule befinden sich heute im Stadtmuseum. Die Kapelle selbst wird derzeit als Gedenkstätte neu erbaut, indem die Raumschale teilweise rekonstruiert und mit einer modernen Hülle versehen wird. (Link zur Infokarte der Gedenkstätte Busmannkapelle)
Alle abgebildeten historischen Ansichtskarten entstammen dem Archiv von Arstempano. Weitere Informationen zu Dresdens verlorenen Kirchen finden sich in einem PDF-Dokument der Stadt Dresden.
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