Panoramen der Frauensteiner "Neuberschanze"
Mit zwei Panoramen zur Skisprungschanze und einem weiteren Winterpanorama am nördlichen Schlosstor zum Park wurde der Panoramarundgang in Frauenstein komplettiert. Dass der Winter im Erzgebirge noch etwas mit Naturgewalt zu tun hat, spürt man beim Betrachten des Panoramas am Parktor. Die hier knapp drei Meter hohe Außenmauer des Schlosshofes ist nahezu bis obenhin mit Schnee zugeweht. Dabei beträgt die Schneehöhe Mitte Januar 2017 auf dem Kamm des Osterzgebirges nur etwa 60 cm...Burg & Schloss Frauenstein im Winter (am nördlichen Parktor), Panorama von A. Hummel (Ausschnitt), Arstempano 2017
In alter Zeit waren auf dem nahen Gebirgskamm Schneehöhen von 1,50 m am Ende des Winters keine Seltenheit. Die Schneeverwehungen konnten dann noch einmal entsprechend höher ausfallen. Der Winter begann in der Kleinen Eiszeit vom 15. bis Anfang des 19. Jh. in den oberen Teilen des Gebirges Ende Oktober und dauerte in der Regel bis April, teilweise Anfang Mai. Nicht umsonst sprach man Ende des 18. / Anfang des 19. Jahrhunderts bei den Kammregionen des Erzgebirges von "Sächsisch Sibirien". Heute hingegen ist man froh, wenn der Winter wenigstens ab Weihnachten bis in den März hinein für ausreichend Schnee für den Wintersport sorgt. Ist dies der Fall, laden um Frauenstein eine Vielzahl von gespurten Loipen ein (Link Webseite Stadt Frauenstein). Unterhalb des Schlosses befindet sich am Hofefeld ein für Kinder geeigneter Schlitten- und Skihang (Link Herbstpanorama). Hat sich der Winter in die höheren Lagen zurückgezogen, liegt Frauenstein sehr verkehrsgünstig, um die Skiareale um Altenberg und Zinnwald zu erreichen. Man sollte sich bei frühlingshaftem Klima im Elbtal in Dresden nicht täuschen lassen - nicht selten hat der Winter dann das Erzgebirge ab der Höhenlage von Frauenstein noch fest im Griff! Ein Blick auf die entsprechenden Webcams und Wetterstationen ist bei der Planung eines Ausflugs von Vorteil!Start des Anlaufs der Skisprungschanze inmitten der Burgruine Frauenstein, Panorama von A. Hummel (Ausschnitt), Arstempano 2014
Kein Wunder, dass der skisprungbegeisterte Johannes Georg Neuber (1892-1968) sich auch in Frauenstein umsah, eine Schanze zu errichten. Einen geeigneten Ort dazu fand er ausgerechnet in der Burgruine und dem darunterliegenden Hang in Richtung Hofefeld. Ab 1923 entstand hier eine kleine Anlage, die aber deutschlandweit zu den bemerkenswertesten ihrer Art zählt: Wo sonst beginnt der Anlauf einer Skisprungschanze in einer Burgruine? Der Anlauf begann linkerhand vor dem Eingang zum Dicken Merten und führte zwischen den alten Mauern hindurch. Zu diesem Zweck wurde auch die an dieser Stelle ohnehin stark eingefallene äußere Ringmauer durchbrochen. Der Rundweg um die Burg wurde mit einem hölzernen Schanzentisch überbrückt, ehe der Skispringer den Burghang in Richtung Hofefeld hinabschwebte. Der Höhenunterschied des Anlaufes betrug ungefähr 15 Meter, der Unterschied zwischen Schanzentisch und mittlerer Aufsprungfläche knapp 35 Meter. Interessanterweise ist zwischen Anlauf und Aufsprunghang ein leichter Knick zu beobachten!Aufsprunghang der ehemaligen Skisprungschanze in Frauenstein, Panorama von A. Hummel (Ausschnitt), Arstempano 2017
1949 wurden Veränderungen an der Schanze vorgenommen, die die Ruine der Burg noch weiter beschädigten. Bis 1971 fanden Wettkämpfe auf der Anlage statt, deren Rekord übrigens bei 48 Metern lag. Im Jahre Jahre 2001 wurde schließlich die Bresche in der Ringmauer wieder geschlossen. Heute erinnern nur noch Reste des Unterbaus des Schanzentisches, eine Gedenktafel sowie der Aufsprunghang mit der sichtbaren Schneise im Wald an die einstige Schanze.Blick zum Aufsprunghang der Schanze vom Hofefeld aus, Panorama von A. Hummel (Ausschnitt), Arstempano 2017
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